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Raki

Der griechische Raki wird in ganz Griechenland getrunken, hat aber auf der griechischen Insel Kreta den Namen „Tsikoudia“ und auf dem griechischen Festland den Namen „Tsipouro“. Er wird praktisch zu jedem Anlass getrunken, sei es als Absacker nach einem leckeren Essen, zu Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten oder zur Begrüßung und zum Abschied.

Er ist ein echtes griechisches Getränk, welches den Lebensstil, die Gastfreundschaft und die Lebensfreude der Griechen widerspiegelt. Er gilt als Mittel der sozialen Interaktion und wird als Zeichen für Freundschaft und Adel angesehen und konsumiert.

Raki

Raki ©iStockphoto/5PH

Wie der griechische Raki hergestellt wird

Der Tsikoudia wird im Herbst nach der Weinherstellung aus den Resten der Maische (Brei der zerdrückten Weintrauben) destilliert und ergibt dann einen glasklaren Raki, der mit 30 % bis 40 % Volumenprozent Alkohol daherkommt.

Um die Maische bei der Destillation vor dem Verbrennen zu schützen, werden die Böden der Kessel traditionell mit Olivenzweigen ausgelegt. Da nach der Weinernte enorme Mengen an Trester( feste Rückstände nach der Pressung der Weintrauben) angebracht werden, arbeiten die kommerziellen Raki-Brenner praktisch rund um die Uhr.
Auf Kreta gibt es nur eine ausgewählte Anzahl an legalen Brennereien, da von staatlicher Seite Lizenz-Beschränkungen eingeführt wurden. Das hat auch den Grund, dass Raki vielerorts „schwarz gebrannt“ und dann verkauft oder für den Eigenverbrauch hergestellt wird.

Wie er schmeckt und wann er genossen wird

Geschmacklich erinnert der kommerziell hergestellte Raki etwas an den italienischen Grappa, der ebenfalls aus Trester hergestellt wird. Da er aber auch häufig schwarz gebrannt und dann unter der Ladentheke heimlich verkauft wird, kann der Geschmack mitunter leicht variieren.

Traditionell wird der griechische Raki pur genossen, wobei aber auch die Zugabe von Eiswürfeln oder Wasser häufig anzutreffen ist. Eine weitere, sehr beliebte Variante des kretischen Raki ist der „Rakomelo“, der sogenannte Honig-Raki. Hierbei wird dem Raki beim Destillieren Honig zugefügt und beides zusammen aufgekocht. Dabei entsteht dann ein Raki mit einem eher süßen Aroma, der sehr süffig ist.

Getrunken wird er praktisch zu allen Gelegenheiten, zu denen Menschen zusammenkommen. Da er als eine Art Mittel zur Kommunikation zum Einsatz kommt, findet er seinen Weg auf jeder Feier, bei jedem Treffen und zur Begrüßung und Verabschiedung in die Gläser. Wer schon einmal in Griechenland war, hat ganz sicher schon einmal den Ausruf „Jámas!“ gehört. Das ist in Griechenland der typische Ausruf zum Anstoßen und mit unserem „Prost“ zu vergleichen. Ein fröhlich ausgerufenes „Jámas“ bedeutet so viel wie: auf die Gesundheit oder zum Wohle!

Unterschied zwischen Raki und Ouzo

Viele Menschen vergleichen den kretischen Raki gerne mit dem griechischen Ouzo, aber tatsächlich sind dies zwei völlig verschiedene Getränke. Im Gegensatz zu dem kretischen Raki enthält der Ouzo nämlich noch die Zusätze Anis und Fenchel-Samen und manchmal sogar noch weitere Gewürze, die sich dann erheblich auf den Geschmack auswirken. Ouzo schmeckt durch den Zusatz von Anis immer leicht nach Lakritze, was durch den Fenchel noch unterstrichen wird, während Raki, wie bereits genannt, geschmacklich eher an den italienischen Grappa erinnert.

Die Produktion des Ouzos gleicht zwar anfangs der des Raki, unterscheidet sich dann aber gravierend dadurch, dass Ouzo immer mindestens zweimal gebrannt wird. Während Raki in Kesseln gebrannt wird, die mit Ölzweigen ausgelegt sind, wird der Ouzo vorzugsweise in reinen Kupferkesseln gebrannt. Zudem wird er nach dem Brennen erst einmal über mehrere Jahre hinweg eingelagert, damit er reifen kann, bevor er dann genossen werden kann. Der Alkoholgehalt im Ouzo ist dabei festgelegt auf 40 %, weshalb er eine immer gleichbleibende und standardisierte Qualität aufweist.

Während Raki zu praktisch allen Gelegenheiten getrunken wird, findet man den Ouzo vorzugsweise als Getränk zu den Vorspeisen vor. Hierzulande hat es sich zwar eingebürgert, dass man als Gast eines griechischen Restaurants den Ouzo erst nach dem Essen bekommt, traditionell griechisch ist das aber nicht. Ouzo soll die Mahlzeiten bekömmlicher machen, da Anis wie auch Fenchel mit ihren ätherischen Ölen einen positiven Einfluss auf das menschliche Verdauungssystem haben. Allerdings beugt man den Problemen in Griechenland wohl lieber vor und trinkt den Ouzo deshalb einfach schon vor einem guten Essen.

Zusammenfassung

Raki kann als Nationalgetränk der Griechen bezeichnet werden und spiegelt dabei die pure Lebensfreude der Griechen wider. Deshalb ist ein fröhliches „Jámas!“ immer Ausdruck von Freundschaft, Lebensstil und Tradition der Griechen.

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